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Klimakrise und Wir

Die Klimaproblematik ist durch den Schulstreik für das Klima von Greta Thunberg und durch die daraus folgenden Aktivitäten der Fridays for Future Bewegung stark ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Die von Gregor Hagemann gegründeten Scientists for Future (S4F) unterstützen die Ziele der FFF Bewegung und haben das Thema auch im akademischen Umfeld fest verankert.

Nach der erfolgreichen Vorläuferveranstaltung „Klimawandel und Ich“, die im Wintersemester 2019/20 im Rahmen des Studium Universale von Nicolas Schmelling (Quantitative Biologie) und Michael Schmitt (Physikalische Chemie) ins Leben gerufen wurde, haben wir uns entschlossen die Ringvorlesung im Sommersemester 2020 unter dem Titel „Klimakrise“ wieder aufzulegen. Vortragende aus der Heinrich-Heine-Universität und externe Gäste stellen wieder Themen rund um den Klimawandel in Einzelvorträgen vor. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Fachbereiche und ist auch für nichtstudierende interessierte Teilnehmer im Rahmen der Bürgeruniversität geöffnet. Im Moment ist die Teilnehmerzahl auf 500 begrenzt. Die Anmeldung für Studierende erfolgt im LSF. Als Veranstaltung im Rahmen des Studium Universale können 2 Leistungspunkte (ECTS) erworben werden.

Die Liste der bisher feststehenden Vortragsthemen findet ihr im LSF und unten stehend.

#VirtualClassroom
Jeden Montag um 16:15 Uhr streamen, beziehungsweise laden wir die Veranstaltung auf den YouTube-Kanal.

Freitag 17.04.2020  Eröffnung der Veranstaltung: "Sind wir schon in der Klimakrise?" (Prof. Dr. Michael Schmitt, Institut für Physikalische Chemie, HHU)
#ClimateCrisis, #ClimateEmergency haben #ClimateChange als wichtigste Hashtags auf Twitter abgelöst. Aber ab wann wird aus dem Klimawandel eine Krise? Ausgehend von heute abschätzbaren Folgen des sich ändernden Klimas wird in der Auftaktveranstaltung der Titel der Vorlesungsreihe motiviert werden und ein kurzer Querschnitt durch die Vortragsreihe präsentiert.

Montag 20.04.2020: "Warum ändert sich unser Klima?" (Prof. Dr. Michael Schmitt,  Institut für Physikalische Chemie, HHU)
In der zweiten Vorlesung werden die physikalischen und chemischen Grundlagen des Klimawandels beleuchtet. Wie können historische Klimadaten wie Temperatur oder auch die Zusammensetzung der Atmosphäre über Jahrtausende verfolgt werden? Gibt es eine optimale globale Durchschnittstemperatur? Warum messen wir besser Temperaturänderungen als absolute Temperaturen? Welche Rolle spielen Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan und Stickoxide für die globale Erwärmung und ist die Menschheit an allem schuld?

Montag 27.04.2020: "Fridays For Future meets Citizen Science. Forschen mit und über die Düsseldorfer Aktivisten" (Dr. Anna Soßdorf und Laura Ferschinger, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl Politikwissenschaft II, HHU)
In Kooperation mit Düsseldorfer Fridays for Future-Aktivisten forscht ein Team des sozialwissenschaftlichen Instituts zu der Bewegung. Das Projekt wird im Rahmen der Bürgeruniversität der Heinrich-Heine-Universität (HHU) gefördert und fußt auf einem Citizen Science Ansatz. In diesem Vortrag werden die zentralen Ideen, die geplanten Forschungsfragen sowie die methodischen Konzepte des Projektes vorgestellt und diskutiert.

Montag 04.05.2020: "Klima-Klagen: Aktivisten vor Gericht" (Prof. Dr. Rupprecht Podszun, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, deutsches und europäisches Wettbewerbsrecht, HHU)
Der Kampf ums Klima erreicht die deutschen Gerichte: Umweltschützer verklagen Konzerne auf Schadensersatz wegen des CO2-Ausstoßes, Energieunternehmen verklagen Klima-Aktivisten wegen der Behinderung ihrer Geschäfte. Retten Richter nun das Klima oder bremsen sie Klimaschützer aus? Die neuartigen Klima-Klagen haben großes Potenzial, sie bringen aber die Justiz auch an ihre Grenzen. Nicht zuletzt verlangen sie eine Antwort auf die Frage, wann ein Recht auf Widerstand entsteht.

Montag 11.05.2020: "Klimamigration – Was wir über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und menschlicher Mobilität wissen" (Dr. Benjamin Schraven, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, Bonn)
Die Sorge, dass die Auswirkungen des Klimawandels bereits in naher Zukunft gigantische Flüchtlingsbewegungen auslösen werden, ist groß. Auch die Forschung beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen globaler Erwärmung und Migration bzw. menschlicher Mobilität. In dieser Vorlesung wird Benjamin Schraven den Wissensstand in diesem Bereich vorstellen und skizziern, welche wissenschaftlichen und politischen Maßnahmen erforderlich sein werden, um dem Phänomen "Klimamigration" adäquat zu begegnen.

Montag 18.05.2020: "Unternehmen und Klimawandel" (Prof. Dr. Rüdiger Hahn, HHU)
Unternehmen sind wesentliche Akteure im Kampf gegen den Klimawandel. Auf der einen Seite sind sie Verursacher großer Mengen an Treibhausgasen und auf der anderen Seite können von Ihnen wichtige Impulse und Innovationen zur Emissionsreduzierung ausgehen. In der Vorlesung 'Unternehmen und Klimawandel' diskutiert Prof. Dr. Rüdiger Hahn vor diesem Hintergrund drei Fragen: 1. Welchen Einfluss haben Unternehmen auf den Klimawandel? 2. Welche Risiken entstehen für Unternehmen aus dem Klimawandel? 3. Wie kann unternehmerisches Klima(schutz)management aussehen?

Montag 25.05.2020: "Alte Dieselmotoren – neue Ideen? Chemische und thermische Energiewandlung und –speicherung: Grundlagen, Konzepte und Anwendungen" (Prof. Dr. Burak Atakan, Lehrstuhl für Thermodynamik, Institut für Verbrennung und Gasdynamik (IVG) Universität Duisburg-Essen)
Im Rahmen der Energiewende und des Klimawandels lohnt es sich die thermodynamischen Grundlagen der Energiewandlung noch einmal anzusehen, um Verbesserungspotentiale und Grenzen auszuloten. An den Beispielen der Wärmepumpe, der thermischen „Carnot“-Batterie und der Nutzung von Motoren als chemische Reaktoren (Polygeneration) werden Konzepte vorgestellt aber auch offene Fragen diskutiert.

Dienstag 02.06.2020: "Klimawandel und die Zukunft - letzte Fragen an die Erdgeschichte" (Prof. Dr. Nikolaus Froitzheim, Universität Bonn, Institut für Geowissenschaften)
In der Erdgeschichte war der CO2-Gehalt der Luft eng mit der Temperatur an der Erdoberfläche gekoppelt. Der heutige, durch menschliche Aktivität in die Höhe getriebene CO2-Gehalt hat die Schwankungsbreite zwischen Warm- und Kaltzeiten längst hinter sich gelassen und wir gehen einer Heißzeit entgegen. Wenn die CO2-Emissionen nicht schnellstens beendet werden, könnten Rückkopplungen mit Methan aus auftauendem Permafrost und marinen Gashydraten zu einem „point of no return“ und einer globalen Katastrophe wie an der Perm-Trias-Grenze vor 252 Millionen Jahren führen. Für die an ein stabiles Klima gewöhnte Menschheit ist so etwas bisher kaum vorstellbar. Wir wissen jedoch aus der Erdgeschichte, wie real die Bedrohung ist. Da Warnungen bisher zu wenig Wirkung gezeigt haben, schließen sich Wissenschaftler*innen zunehmend Bewegungen des gewaltlosen zivilen Ungehorsams wie Extinction Rebellion.

Montag 08.06.2020: "Fliegen in die Zukunft mit Wasserstoff, Brennstoffzelle und Elektromotor - Alternative Antriebskonzepte für die Luftfahrt" (Alexander Neumann, Scientists For Future)
Der Luftverkehr wächst stetig. Damit steigen auch weiterhin die Emissionen von Treibhausgasen in höheren Schichten der Troposphäre. Momentan gibt es zu fossilen Brennstoffen nur das sogenannte „Biokerosin“ als alternativen Treibstoff für herkömmliche Flugzeugtriebwerke. Bieten neue elektrische Antriebssysteme, die ausschließlich auf erneuerbare Energien setzen, nachhaltigere Lösungen?

Montag 15.06.2020: "The Heart of a Chef" (Johannes Nicolay, Besitzer und Chefkoch des veganen Hotels Nicolay)
Johannes Nicolay, Küchenchef, Hotelbetriebswirt und Pionier der veganen Gastronomie in Deutschland erzählt humorvoll und unterhaltsam von seinem unglaublichen und beschwerlichen Weg  zum größten veganen Hotel in Europa. Er berichtet vom Ende der Ignoranz und der Freude an Nachhaltigkeit und den direkten Erfolgen daraus auch einfach einmal ohne Angst „quer“ zu denken. Außerdem bietet er Tipps, Visionen, Chancen und Ideen zu Marktlücken für das noch recht neue Zielpublikum.

Montag 22.06.2020: "Sharing Cities - Teilen als Leitprinzip für nachhaltige Stadtentwicklung" (Jun.-Prof. Dr. Karoline Augenstein)
Kann Teilen als Leitprinzip und Strategie für eine nachhaltige Entwicklung neue Impulse für nachhaltiges Leben und Wirtschaften in Städten bieten? Wie können der städtische Raum und das Zusammenleben so gestaltet werden, dass Teilhabe an (alternativem) Wohlstand, sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeit ermöglicht werden? Wie gelingt es, kooperative Muster in der Gestaltung urbaner Transformationsprozesse zu ermöglichen und zu fördern?

Montag 29.06.2020: "Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität und die Veränderung von Ökosystemen" (Prof. Dr. Lunau, Institut für Sinnesökologie HHU)
Pflanzen und Tiere sind an ihre Umwelt angepasst. Menschengemachter Klimawandel, verursacht durch Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid, führt zur Veränderung der Umwelt, zu Klimaerhitzung, Häufung von katastrophalen Klimaereignissen und zur Versauerung der Weltmeere. Die Konsequenzen für die Biodiversität sind dramatisch und reichen von der Verschiebung des Vorkommens von Tieren und Pflanzen über lokales und globales Aussterben von Arten bis hin zu massiven Störungen von Ökosystemen, beispielsweise durch Bienensterben mit der damit verbundenen Bestäubungskrise, wobei die Beiträge von den Folgen des Klimawandels wie Klimaerhitzung und Versauerung, deren Ursachen wie Intensivierung der Landwirtschaft und Lichtverschmutzung und anderen Ursachen wie Flächenverbrauch und Einsatz von Pestiziden und Düngung oft nicht zu trennen sind.

Montag 06.07.2020: "Wissenschaftler oder Aktivist. Gegensatzpaare oder Ergänzung?" (Prof. Dr. Michael Schmitt, Institut für Physikalische Chemie, HHU)
Im Abschluss der Vorlesungsreihe soll es um die Frage gehen, ob es legitim ist, dass Wissenschaftler gleichzeitig Aktivisten sind. Im Selbstverständnis der Wissenschaft wird das oft ausgeschlossen und mit einem Verlust an Glaubwürdigkeit assoziiert. Kann diese Trennung von Erforschung der Wirklichkeit in den Wissenschaften und Gestaltung der Wirklichkeit in der Politik in Krisenzeiten aufrecht erhalten werden?

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