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Klimawandel und Ich

Die Klimaproblematik ist durch den Schulstreik für das Klima von Greta Thunberg und die daraus folgenden Aktivitäten der Fridays for Future Bewegung stark ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Spätestens mit der Unterstützung der Fridays for Future (FFF) Bewegung durch die von Gregor Hagemann gegründeten Scientists for Future (S4F), nimmt diese Diskussion nun auch akademisch Fahrt auf. Ein komplexes Problem wie die Klimakrise erfordert eine Analyse und Bearbeitung von vielen Seiten. Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Sozialwissenschaften und Rechtswissenschaften arbeiten gleichermaßen an der Lösung der dringenden Aufgaben, vor die uns diese Krise stellt.

Nicolas Schmelling (Quantitative Biologie) und Michael Schmitt (Physikalische Chemie) haben für das Wintersemester 2019/20 im Rahmen des Studium Universale eine Vorlesungsreihe mit dem Titel "Klimawandel und Ich" ins Leben gerufen. Vortragende aus der Heinrich-Heine-Universität und externe Gäste stellen Themen wie die Rolle klimarelevanter Spurengase, Umweltrecht, Nachhaltigkeit, Mobilität oder Bioökonomie in Einzelvorträgen vor. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Fachbereiche und ist auch für nichtstudierende interessierte Teilnehmer im Rahmen der Bürgeruniversität geöffnet. Im Moment ist die Teilnehmerzahl auf 300 begrenzt, bei Überschreitung werden wir versuchen einen größeren Hörsaal zu organisieren. Die Anmeldung für Studierende erfolgt im LSF. Als Veranstaltung im Rahmen des Studium Universale könnt ihr 2 Leistungspunkte (ECTS) erwerben. Darüberhinaus besteht für interessierte Studierende die Möglichkeit weitere ECTS Punkte durch Bearbeiten eines Projektes zu erhalten. Details hierzu werden in der Einführungsveranstaltung am 8.10.2019, 16:30-18:00, HS 6J (Gebäude 26.41), bekannt gegeben.

Die Liste der bisher feststehenden Vortragsthemen findet ihr im LSF und unten stehend.

  • 08.10.2019: Vorlesung 0: Organisatorisches (Nicolas Schmelling und Michael Schmitt)
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  • 15.10.2019: Vorlesung 1: Was ist Klimawandel? Was sind Ursachen für den Klimawandel? (Prof. Dr. Michael Schmitt, Chemie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
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    Im ersten Vortrag zur Ringvorlesung  "Klimawandel und Ich“  werden die physikalischen und chemischen Grundlagen des Klimawandels beleuchtet. Hierzu gehören Themen wie: Wie können historische Klimadaten wie Temperatur oder auch die Zusammensetzung der Atmosphäre über Jahrtausende verfolgt werden? Gibt es eine optimale globale Durchschnittstemperatur? Warum messen wir besser Temperaturänderungen als absolute Temperaturen? Welche Rolle spielen Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan und Stickoxide für die globale Erwärmung und ist der Mensch an allem schuld? Was ist die Rolle des Wassers für den natürlichen Treibhauseffekt?
     
  • 22.10.2019: Vorlesung 2: Was sind Auswirkungen des Klimawandels? (Prof. Dr. Michael Schmitt, Chemie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
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    Der Klimawandel hat vielfältige Konsequenzen für das Leben auf unserem Planeten. Die meisten Folgen werden durch steigende Oberflächentemperaturen hervorgerufen. Mit dem Wissen aus der ersten Vorlesung wollen wir nun die Auswirkungen, wie Abschmelzen des arktischen Meereises, des grönländischen Eisschilds und des (west)antarktischen Eisschilds und die Folgen für den Meeresspiegel befassen. Eine zentrale Rolle bei dieser Diskussion spielen die sogenannten Kippelemente, jenseits derer das Klimasystem irreversibel in einen neuen Gleichgewichtszustand springt, der weit vom alten entfernt liegt. Die verschiedenen Kippelemente werden vorgestellt und die Konsequenzen beim Erreichen von einem oder mehreren besprochen werden.
        
  • 29.10.2019: Vorlesung 3: Geschichte des Klimawandels (Prof. Dr. Michael Schmitt, Chemie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
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    Nach den Gründen für den Klimawandel und seinen Folgen kümmern wir uns nun um die geschichtlichen Aspekte. Erste Ansätze das Klima auf Basis der Zusammensetzung unserer Atmosphäre zu erklären gehen bereits zurück auf  Arbeiten von Jean Claude Fourier aus dem Jahr 1820. Kurz vor dem Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte Svante Arrhenius ein damals umstrittenes Modell der Erwärmung der Oberfläche durch die verringerte Wärmeabgabe der Atmosphäre infolge der IR-Absorption des Kohlendioxids. Ausgehend von diesen grundlegenden Arbeiten wird die Entwicklung der Geschichte der Erforschung des Klimawandels dargelegt.
         
  • 05.11.2019: Vorlesung 4: Klimaethik (Dr. Wündisch, Politische Philosophie und Ethik, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
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    In seinem Vortrag zur Klimaethik behandelt Herr Wündisch die Themen „Intergenerationale Gerechtigkeit“ und vergleicht verschiedene Kompensationsmodelle für zukünftige Schäden: das Polluter-Pays Principle (Verursacher*innenprinzip), Beneficiary-Pays Principle (Vorteilsprinzip) und das Ability-to-Pay Principle (Fähigkeitsprinzip). Es werden Aspekte der intragenerationalen Gerechtigkeit besprochen, wie die Frage nach der gleichen oder ungleichen Verteilung von Verschmutzungsrechten, sowie Probleme der Kompensation territorialer Verluste in Folge des Klimawandels.
      
  • 12.11.2019: Vorlesung 5: Klimawandel und Migration (Prof. Dr. Boris Braun, Global South Study Center, Universität zu Köln)
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    Der Klimawandel wird unzweifelhaft Einfluss auf Migrationsmuster haben, aber die Entscheidung zu Migration/Nicht-Migration ist ein komplexer Vorgang, der sich nicht monokausal erklären lässt. Migration stellt hierbei nur eine Adaptionsmöglichkeit an Umweltveränderungen dar. Klima-und Umweltveränderungen sind empirisch kaum zuverlässig von anderen Migrationsgründen zu trennen und beruhen häufig auf individuellen Entscheidungen. Der Klimawandel wird Einfluss auf Migrationsmuster haben, aber Umweltveränderungen sind vor allem an Binnenmigration beteiligt.
         
  • 19.11.2019: Vorlesung 6: Klimawandel und Gesundheit (PD Dr. Nicole Schupp, Institut für Toxikologie, Universitätsklinikum Düsseldorf)
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    Am 19.11.2019 geht es um das Thema "Klimawandel und Gesundheit“. Frau PD Dr. Schupp vom Institut für Toxikologie der HHU Düsseldorf wird über die vom Klimawandel verursachten direkten und indirekten Gesundheitsfolgen referieren. Zu den direkten Folgen zählen u.a. Hitzschlag und Hautkrebs, zu den indirekten Folgen Infektionserkrankungen und Allergie. Es werden die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel erklärt, sowie Schutz- und Reduktionsmaßnahmen der Gesundheitsfolgen diskutiert werden.
         
  • 26.11.2019: Vorlesung 7: Politik im Angesicht der Klimakrise - Klimapolitik auf internationaler Ebene, in der EU und in Deutschland (Stefan Küper, Pressesprecher und NRW-Fachpromotor für Klima & Entwicklung von Germanwatch)
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    Was wurde bisher getan um die Klimakrise einzudämmen? Wo stehen wir heute in der internationalen Klimapolitik, was sind die größten Herausforderungen, wo müssen wir hin? Was leisten die EU und Deutschland für den Klimaschutz? Und was müssten sie tun? Stefan Küper ist NRW-Fachpromotor für Klima & Entwicklung sowie Pressesprecher bei Germanwatch. Die gemeinnützige Umwelt- und Entwicklungsorganisation mit Sitz in Berlin und Bonn beobachtet, analysiert und kommentiert seit 1991 intensiv die deutsche und internationale Klimapolitik. Neben dem Überblick über die Klimapolitik auf den verschiedenen Ebenen wird der Referent auch Anregungen geben, wo jede/r selbst so aktiv werden kann, dass sich die Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeit verändern - mit dem Germanwatch Hand Print. Dem Handabdruck des persönlichen Engagements.
        
  • 03.12.2019: Vorlesung 8: Finanzen & Banken (Lars Kürzinger, Lehrstuhl BWL insb. Finanzdienstleistungen, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
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    Innerhalb der Vortragsreihen „Klimawandel und Ich“ beschäftigt sich der Vortrag zum Thema „Finanzen und Banken“ mit dem deutschen Bankensystem und dessen wechselseitigem Einfluss mit der aktuellen Klimadiskussion. Hierzu werden zunächst das deutsche Bankensystem und der Bankbegriff schematisch skizziert, um deren Rolle bei der Vergabe von „grünen Krediten“ zu beleuchten und mögliche Einflussfaktoren darzustellen. In einem nächsten Schritt wird beispielhaft versucht, nachhaltige und „grüne“ Unternehmen in Deutschland zu identifizieren, um auf dieser Basis ein exemplarisches, nachhaltiges Portfolio zu erstellen, welches in der Folge mit einem klimaunfreundlichen Portfolio verglichen wird, um potentielle Unterschiede in deren Renditen und Risiko miteinander zu vergleichen und den Beteiligten die Problematiken einer solchen Analyse aufzuzeigen. Somit können mögliche Implikationen für z.B. die eigene Kapitalanlage abgeleitet und mögliche Problemstellen identifiziert werden. Zuletzt wird der norwegische Staatsfonds als ein mögliches Positivbeispiel einer nachhaltigen Anlagestrategie herangezogen.
           
  • 10.12.2019: Vorlesung 9: Klimaschutzrecht (Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof, Jura, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
    Wirksamer Klimaschutz setzt einen geeigneten Rechtsrahmen voraus. Dieser umfasst völkerrechtliche Regelungen wie das Pariser Klimaschutzabkommen, europarechtliche Vorgaben wie die „Drei-Säulen-Strategie“ der EU sowie nationale Regelungen etwa zur vorzeitigen Beendigung der Kohleverstromung in Deutschland. Dieses Mehrebenensystem des Rechts ist darauf ausgerichtet, eine umwelt-, insbesondere eine klimafreundliche, eine verlässliche und eine wirtschaftliche Energieversorgung zu gewährleisten.
        
  • 17.12.2019: Vorlesung 10: Klimawandel und Mobilität (Thorsten Koska, Forschungsbereichs Mobilität und Verkehrspolitik, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie)
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    Der Verkehrssektor ist weit davon entfernt, seine Klimaziele zu erreichen – die Emissionen stagnieren seit 30 Jahren auf hohem Niveau. Effizienzgewinne werden durch mehr und größere Autos, häufigere Flugreisen und ein Wachstum des Güterverkehrs aufgefressen. Zudem gefährdet das heutige Verkehrssystem Gesundheit und Lebensqualität – durch Luftschadstoffe, Lärm, Unfälle und Flächenverbrauch. Eine Verkehrswende muss daher an verschiedenen Punkten gleichzeitig ansetzen: Verkehrsaufwände durch kürzere Wege reduzieren, mit einem attraktiven öffentlichen Verkehr, Rad- und Fußwegenetzen und der Vernetzung mit Sharing-Angeboten Anreize zum Verzicht auf das Auto setzen, und schließlich durch kleinere und effizientere Fahrzeuge mit alternativen Antrieben Energieverbrauch und Emissionen reduzieren. Dazu sind Push- und Pull-Maßnahmen nötig, damit eine nachhaltige Mobilität mit dem Gewinn von Lebensqualität und Mobilitätschancen einhergehen kann.
       
  • 07.01.2020: Vorlesung 11: Nachhaltigkeit und Slow Fashion (Prof. Dr. Rudolf Voller, EthNa-Kompetenzzentrum CSR Textil- und Bekleidungstechnik, Hochschule Niederrhein)
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    Ausgehend von einer Beschreibung des derzeitigen Bekleidungskonsums werden seine Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere das Klima, und Soziales unter Berücksichtigung allgemeiner Nachhaltigkeitsaspekte besprochen und Wege zu nachhaltiger Bekleidungsproduktion und entsprechendem Konsum aufgezeigt.
      
  • 14.01.2020: Vorlesung 12: Klimawandel und Energieversorgung (Prof. Dr. Matthias Neef, Maschinenbau & Verfahrenstechnik, Hochschule Düsseldorf)
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    Die Energieversorgung von erfolgreichen Industrienationen ist der Motor für Wirtschaftskreisläufe, Wohlstand  und Wachstum und verbrennt dazu fossile Ressourcen. Wie setzt sich der Energiemix aktuell zusammen? Wie hoch ist der Beitrag zum Klimawandel? Gibt es wirksame Alternativen und welche Szenarien des Wandels sind denkbar?
        
  • 21.01.2020: Vorlesung 13: Ernährung (Nicolas Schmelling, CEPLAS, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
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  • 28.01.2020: Vorlesung 14: Alternative Wirtschaftskreisläufe - Wege aus der Petrolchemie (Prof. Dr. Ulrich Schurr, IBG 2, FZ Jülich)
        
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