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Dispersionsfluoreszenzspektroskopie

Die wichtigste Methode zur Messung der intermolekularen Schwingungen von Komplexen mit aromatischen Chromophoren ist immer noch eine einfache Dispersion der Clusterfluoreszenz, die durch Anregung verschiedener S1-Schwingungszustände erhalten wird.

Die Schwingungsfrequenzen, die Anharmonizitäten und das Franck-Condon-Intensitätsmuster von Progressionen und Kombinationsbändern geben sehr detaillierte Informationen über das intermolekulare S0-Potential. Zudem lassen sich die S0-Schwingungen wesentlich zuverlässiger und mit deutlich geringerem Aufwand berechnen als die S1-Schwingungen.

Mit einem Monochromator mit hoher Dispersion und Mehrkanaldetektion über eine bildverstärkte, getaktete CCD-Kamera ist eine qualitativ hochwertige DF auch bei schwachen Übergängen möglich. Mit einem 1 m Czerny-Turner-Monochromator, einem holographischen Gitter mit 2400 Rillen/mm geblazed, um UV-Spektren um 300 nm in zweiter Ordnung zu erhalten und einer auflösungsbegrenzenden CCD-Pixelgröße von 23 µm kann eine spektrale Auflösung von 1 Wellenzahl erreicht werden. Das resultierende zweidimensionale Kamerabild (x = Dispersion, y = Höhe des Eintrittsspalts) wird um die y-Krümmung aus der sphärischen Aberration der Spiegel korrigiert.

Ein einzelnes dispergiertes Fluoreszenzspektrum wird durch Summieren der Fluoreszenz einiger hundert Laserpulse auf dem CCD-Chip und Subtrahieren des Hintergrundstreulichts (Gaspuls aus) von der gleichen Anzahl von Laserpulsen erhalten. 10 - 20 dieser Spektren werden gemittelt.

Das gemessene Franck-Condon-Muster wird durch Geometrieänderungen bei elektronischer Anregung bestimmt. Somit ist es möglich, die Strukturänderung bei Anregung mit einer Franck-Condon-Anpassungsroutine anzupassen. Das Programm verwendet ab initio berechnete Strukturen sowie die Kraftkonstanten für beide elektronischen Zustände in erster Näherung.

Zusätzlich müssen die relativen Linienintensitäten digitalisiert werden. Beim Anpassungsverfahren wird eine Verzerrung entlang experimentell beobachteter Normalkoordinaten vorgenommen, um ein Höchstmaß an Konsistenz zwischen berechneten und experimentellen Daten zu erhalten. Ein Minimum wird mit Hilfe einer Kostenfunktion angepasst, die die gewichtete Summe der quadrierten Residuen berechnet.

Ausgewählte Publikationen

  • M. Schmitt, U. Henrichs, H. Müller, K. Kleinermanns,
    Structure and vibrations of the phenol dimer, revealed by spectral hole burning and dispersed fluorescence spectroscopy,
    J. Chem. Phys. 103 (1995) 9918
  • W. Roth, Ch. Jacoby, A. Westphal, M. Schmitt,
    A Study of 2H- and 2D-Benzotriazole in Their Lowest Electronic States by UV-Laser Double Resonance Spectroscopy,
    J. Phys. Chem. A, 102 (1998) 3048
  • R. Brause, M. Schmitt, D. Krügler, K. Kleinermanns,
    Determination of the excited state structure of 7-azaindole using a Franck-Condon analysis,
    Mol. Phys., 102 (2004) 1615-1623
  • R. Brause, D. Krügler, M. Schmitt, K. Kleinermanns,
    Determination of the excited state structure of 7-azaindole-water cluster using a Franck-Condon analysis,
    J. Chem. Phys., 123 (2005) 224311
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